Im deutschen Sprachgebrauch kennt man zwar den Begriff Exposé, aber kaum den eines Proposals.

Dass du irgendwann ein Exposé erstellen must, ist dir vielleicht klar. Doch wozu dient ein Proposal?

Wann immer an einer Hochschule eine Aufgabe gestellt wird, besteht diese zunächst aus einem formalen Rahmen – z. B. als Seminararbeit, Klausur oder Abschlussarbeit – und einem inhaltlichen Rahmen – z. B. vorgegebene Referatsthemen oder der in einer Klausur zu prüfende „Semesterstoff“.

Bei einem Promotionsverfahren muss zu Beginn die inhaltliche Ausrichtung des neuen Forschungsvorhabens festgelegt werden.

Unter einem Proposal ist nicht ein Exposé zu verstehen, auch wenn diese beiden Begriffe oft synonym verwendet werden. Das Proposal ist vielmehr eine Vorstufe des Exposés.

Besser ist es daher, den Begriff mit einem „Forschungsvorschlag“ oder eben mit Ihrer Forschungsidee gleichzusetzen, denn in dieser Einstiegsphase wollen und müssen Sie ja Ihr Forschungsvorhaben zu Papier bringen und einreichen.

Möglicherweise gibt es bereits Vorgaben zu den Elementen und Inhalten des Proposals, das Sie im Rahmen der Anmeldung zur Promotion einreichen müssen.

Stell dir nun vor, dass du in einer Woche einen Vorstellungstermin bei einem möglichen Betreuer oder sogar bei mehreren Betreuern haben wirst.

Überlege jetzt: Was wollen die von mir wissen? Und wie genau wollen sie das wissen?

Sei kreativ und schreibe alle „W-Fragen“ auf, die dir in diesem Gespräch wahrscheinlich gestellt werden:

• Wer sind Sie, wo leben Sie, welche Abschlüsse haben Sie und warum wollen Sie promovieren?
• Was wollen Sie erforschen und warum?
• Welches Problem wollen Sie mit Ihrer Forschungsarbeit lösen?
• Welche Ziele könnten aus welchen Gründen zur Lösung dieses Problems beitragen?
• Welche Methoden könnten Ihrer ersten Einschätzung nach helfen, dieses Ziel zu erreichen?

Vielleicht spielst du das Ganze einmal mit einer Person durch, die du gut kennst, und gibst ihr die Aufgabe, dich zu deinem noch kaum definierten Projekt zu befragen. Ich bin sicher, dass dann auch gefragt wird:

• Was ist deine Motivation, ein solches Forschungsprojekt in Angriff zu nehmen?

Strukturiere anschließend die gestellten Fragen und deine Antworten in eine sinnvolle Reihenfolge.

In unserer Graduate School findest du eine Masterclass in Form eines Online-Kurses zum Selbststudium, mit dem du dich auf die akademischen Anforderungen eines Dissertationsverfahrens vorbereiten kannst.

Der Kurs enthält auch ein Proposal-Modul mit genauen Angaben zu den erwarteten Bestandteilen dieses „Forschungsvorschlags“. In einer kurzen Vorlesung erfährst du, welche Elemente erforderlich sind und wie du diese in deinem Proposal beschreiben solltest.

Mit der Masterclass, die sich aus einzelnen Modulen zusammensetzt, kannst du dich gut in die wissenschaftlichen Anforderungen an dein Forschungsvorhaben einarbeiten und darüber hinaus mit dem enthaltenen Proposal-Training dein erstes eigenes Proposal entwerfen, um es mir als Berater für ein anschließendes Gespräch vorzulegen.

Ohne Proposal geht es in der Regel nicht. Es hilft dir, bereits in einem frühen Stadium deiner Bewerbung zu beschreiben, was du aus welchen Gründen und mit welchen Zielen untersuchen willst.